
Tamashii-Ryu ist das von Soke Heinz W. Köhnen kreierte Kampfkunst-System. Diese Bezeichnung wurde vom Großmeistergremium für die Sokeship von Soke H.W. Köhnen gewählt, weil es dem entspricht, was von Soke H.W. Köhnen unterrichtet wird und was er im Laufe seines Kampfkunstlebens erlernt hat. Es entspricht sämtlichen Anforderungen, die man an ein kompaktes, effektives System stellt und vermittelt neben den vielfältigen technischen Grundlagen und Prinzipien auch die geistige, philosophische und spirituelle Seite der traditionellen Kampfkunst.
Tamashii-Ryu enthält größtenteils Bestandteile des alten Kempo-Systems “Goshinryu Kempo” aus Okinawa. Dazu wurden von Soke Heinz W. Köhnen, Techniken und Verfahrensweisen aus dem professionellen Personenschutz zusätzlich in das allumfassende Kampfkunst-System integriert. Heinz Köhnen war selbst mehrere Jahre als Bodyguard des früheren deutschen Außenministers Hans-Dietrich Genscher tätig und darüber hinaus als Ausbilder diverser Elitetruppen. Diese Veränderung des Jahrhunderte alten Goshinryu-Kempo Systems hat die Einsetzbarkeit der effektiven Selbstverteidigungs-Techniken für die heutige Zeit sichergestellt. Ein praktisches Beispiel dieser Veränderung ist die Umsetzung von Techniken mit sehr kurzen Stöcken, auf moderne Gegenstände, wie Feuerzeuge oder Taschenmesser. Moderne Karate-Systeme, wie das bekannteste “Shotokan”, haben zum Zweck des sportlichen Wettkampfes die Waffentechniken komplett aufgegeben. Gleiches gilt für hoch effektive Techniken, zu Gunsten der Ästhetik.
Dies ist beim Tamashii-Ryu nicht der Fall. Heinz W. Köhnen hat jedoch Bestandteile des modernen Shotokan Karate Systems in Tamashii-Ryu integriert, um die Effektivität für den Muskelaufbau und die Flexibilität der Bänder zu stärken. So gibt es im Tamashii-Ryu zum Beispiel die Rückwärtsstellung “Kokutsu-Dachi”, die es im ursprünglichen Goshinryu-Kempo System so nicht gibt. Kokutsu-Dachi hat, in der Form, in der es im Shotokan Karate (und im Tamashii-Ryu) ausgeführt wird, in der Selbstverteidigung keinen praktischen Nutzen. Alte Systeme, wie beispielsweise das Shorin-Ryu haben Kokutsu-Dachi zwar, jedoch ist es dort nur eine Variante des Nekoashi-Dachi (Katzenstellung), die hoch ausgeführt wird. Im Shotokan, und damit auch im Tamashii-Ryu wird Kokutsu-Dachi aber als tiefe Stellung ausgeführt und stärkt damit die Knie- und Fußgelenke. Außerdem dehnt es aktiv die Bänder in den Knien und den Füßen.
Im ursprünglichen Goshinryu-Kempo gibt es zwei Arten der Rückwärtsstellung, nämlich den zuvor genannten “Nekoashi-Dachi”, also die Katzenstellung und den “Ichi-Monchi”, auch “Halbmondstellung” genannt. Nekoashi-Dachi ist nach wie vor Bestandteil aller Katas im Tamashii-Ryu. Ob Ichi-Monchi genutzt wird hängt viel vom Dojo ab, in dem man trainiert. Dai-Sensei Dominik Lübben unterrichtet Ichi-Monchi ausschließlich im Oberstufen-Training ab Braungurt. Die Kata “Seisan” wird im Shihonkin Dojo, wie auch in fast allen anderen Dojos der IOBJF mit Kokutsu-Dachi oder Nekoachi-Dachi statt Ichi-Monchi weitergegeben. Es gibt auch innerhalb der IOBJF zum Teil große Unterschiede in den Katas, die gezeigt werden und wie sie gezeigt werden. Näheres findest du im Kapitel “Kata”.
Als “persönliches Seelensystem” von Soke Heinz W. Köhnen enthält das “Tamashii-Ryu” auch einen großen Teil der Energiearbeit. Ob, und in welchem Umfang Energiearbeit und “weiche Techniken” weitergegeben werden hängt ebenfalls vom jeweiligen Sensei ab. Soke Heinz W. Köhnen handhabt die Weitergabe seines allumfassenden Systems seit jeher so, dass er die Stärken eines jeden seiner Meisterschüler fördert und entsprechende Technikvarianten individuell weitergibt. So ist Hanshi Michael Franki, Dojoleiter vom Ohkami Dojo Oberwolfach im Südschwarzwald, für seine extreme Härte bekannt. Als gelernter Automechaniker geht es ihm eher darum “auf die Batterie” zu hauen, damit “das Licht ausgeht”. Energie im spirituellen Sinne findet dort eher nicht statt. Ganz anders dagegen ist es bei Renshi Albert Schneider und Sensei Bernd Achtnich, die beide sehr auf Energiearbeit setzen und auch sehr viel davon verstehen. Die Dojos der beiden befinden sich ebenfalls im Südschwarzwald nicht weit weg von Oberwolfach. Trotzdem ist die Ausprägung dessen, was unter “Tamashii-Ryu” verstanden wird eine ganz andere.
Im Shihonkin Dojo Berlin, wo du eine Gold-Mitgliedschaft oder eine Platin-Mitgliedschaft gebucht hast, sonst würdest du diesen Text hier nicht sehen, gibt es noch einmal eine Besonderheit bezüglich der Ausprägung des Tamashii-Ryu. Sensei Dominik Lübben unterrichtet in den unteren Stufen keine Shotokan Katas, sondern ausschließlich die Tamashii-Ryu Kata “Kihon Sho” und die ursprünglichen Katas des Goshinryu-Kempo Systems, sowie ausgewählte Katas aus dem Shorin-Ryu Shidokan System.
Dai-Sensei Dominik Lübben hat während seiner Zeit in den Vereinigten Staaten bei Großmeister Seikeshi Iha das alte Okinawa-Karate-System “Shidokan” erlernt und den 1. Dan in diesem System erhalten. Einflüsse in der Art der Bewegung, sowie die Einführung bestimmter Techniken aus dem Shidokan sind daher täglich im Shihonkin Dojo Berlin zu spüren. Ein Beispiel, das man jeden Tag sehen kann ist die Art der Ausführung des Shuto-Uke, das im Shihonkin Dojo Berlin in Shidokan Manier in einem 75 Grad Winkel ausgeführt wird. Das ist nur eines von vielen Beispielen, es finden sich deutlich mehr.
Außerdem werden Synergien zwischen Chi-Kung, Tai-Chi und Reiki erzeugt, um so den größtmöglichen Nutzen für die Kampfkunst zu erhalten. Als Reiki Lehrer hat Sensei Dominik Lübben Zugriff auf den größten Teil der Universellen Lebensenergie. Diese nicht nur für die Heilung einzusetzen, sondern auch im Kampf, um sich so noch einfacher verteidigen zu können, ist das Ziel dabei.
Du siehst also, Tamashii-Ryu ist ein allumfassendes System, basierend auf dem alten Goshinryu-Kempo und dem modernen Shotokan Karate. Des Weiteren spielen natürlich noch sehr viele kleinere Einflüsse eine Rolle. Dieses System ist jedoch nicht in Stein gemeißelt oder standardisiert, sondern lebt von der Individualität des Einzelnen.